SehFee12.08.2019

Kontaktlinsen können in der Schwangerschaft manchmal als unangenehm oder nicht ausreichend stark empfunden werden. Meist kann ein Augenoptiker derartige Probleme durch eine entsprechende Kontaktlinsenanpassung beheben. Schwangere Frauen müssen nur in Ausnahmefällen ganz auf Kontaktlinsen verzichten. Einige Frauen bemerken sogar während der Schwangerschaft überhaupt keinen Unterschied beim Tragen ihrer Linsen.

Verändern sich die Augen während der Schwangerschaft?

Die Veränderungen des weiblichen Körpers in der Schwangerschaft machen auch vor den Augen nicht halt. Eine Folge des veränderten Hormonhaushalts können vermehrte Wassereinlagerungen in Augenlidern, Bindehaut und Hornhaut sein. Geschwollene Augenlider können den Tragekomfort von Kontaktlinsen beeinflussen. Wassereinlagerungen in der Hornhaut können für eine erhöhte Blendempfindlichkeit sorgen oder sogar die Krümmung der Hornhaut verändern. Letztere kann das Sehvermögen leicht beeinträchtigen und dazu führen, dass die Kontaktlinse möglicherweise nicht mehr gut im Auge sitzt. Des Weiteren können sich in der Schwangerschaft die Zusammensetzung und die Menge des Tränenfilms so ändern, dass das Gefühl von trockenen Augen entsteht. Außerdem können sich verstärkt Ablagerungen an den Kontaktlinsen bilden und ebenfalls das Tragegefühl verschlechtern. Nach der Geburt gehen die Veränderungen der Augen aber in der Regel wieder zurück.

Worauf muss man beim Tragen von Kontaktlinsen achten?

Veränderungen während der Schwangerschaft sind von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Manche haben in der Schwangerschaft keinerlei Probleme mit ihren Kontaktlinsen. Dann können sie die Linsen getrost so tragen wie sonst auch. Anderen hilft es schon, die tägliche Tragedauer zu beschränken und öfter eine Brille zu tragen.

Symptome und Warnzeichen

Folgende Symptome können Warnzeichen für eine Unverträglichkeit der Kontaktlinsen in der Schwangerschaft sein.

  • kratzende Kontaktlinsen
  • gereizte/gerötete Bindehaut
  • müde Augen
  • trockene Augen
  • brennende Augen
  • geschwollene Augenlider
  • unscharfe Sicht
  • erhöhte Blendempfindlichkeit

Es ist ratsam, auf Schwierigkeiten und Warnzeichen beim Sehen oder Kontaktlinsentragen zu achten. Bei ersten Anzeichen von Problemen wie etwa kratzende Linsen, müde Augen oder eine unscharfe Sicht sollte die Betroffene zeitnah einen Kontaktlinsenspezialisten aufsuchen.

Probleme mit Kontaktlinsen in der Schwangerschaft – Symptome und Warnzeichen
Probleme mit Kontaktlinsen in der Schwangerschaft – Symptome und Warnzeichen | Foto: John Looy / unsplash.com

Gibt es Risiken beim Tragen von Kontaktlinsen in der Schwangerschaft?

Risiken beim Tragen von Kontaktlinsen in der Schwangerschaft gibt es normalerweise nicht mehr als sonst auch. Der richtige Umgang, die sorgfältige Kontaktlinsen-Pflege und die passenden Kontaktlinsen sind grundsätzlich entscheidend. Allerdings kann es bei Schwangeren eher zu empfindlichen und trockenen Augen kommen.

Symptome wie ein Fremdkörpergefühl, gerötete oder tränende Augen sollten die schwangeren Frauen nicht ignorieren. Optiker und Augenarzt sind dann die richtigen Ansprechpartner. Sie können geeignete Kontaktlinsen, Pflegemittel und Augentropfen auswählen, mit denen die trockenen Augen in den Griff zu bekommen sind. Nur in seltenen Fällen sind die Beschwerden so schlimm, dass das Tragen von Kontaktlinsen in der Schwangerschaft gar nicht möglich ist.

Was tun bei Problemen mit Kontaktlinsen in der Schwangerschaft?

Häufig kann eine Umstellung auf andere Kontaktlinsen und ein anderes Pflegesystem Abhilfe schaffen, die besser zur aktuellen Situation der Augen in der Schwangerschaft passen. Beispielsweise gibt es Linsen, die speziell für trockene Augen entwickelt wurden. Ebenso kann ein zusätzlicher Proteinentferner oder andere Pflegemittel notwendig werden. Ein Besuch bei einem Kontaktlinsenspezialisten sollte bei Problemen mit Kontaktlinsen immer möglichst zeitnah erfolgen. Dieser kann die individuellen Veränderungen der Augen während der Schwangerschaft bei der Auswahl passender Linsen berücksichtigen. Auf keinen Fall sollten schwangere Frauen jedoch selbst versuchen, neue Linsen zu finden und ohne Anpassung durch einen Augenoptiker oder Augenarzt diese im Internet zu bestellen. Das kann alles verschlimmern und den Augen sogar dauerhaft schaden.

Tipps von unserer Expertin

Spätestens wenn Sie irgendwelche Veränderungen beim Kontaktlinsentragen bemerken, sollten Sie Ihre Augen und Kontaktlinsen von einem Augenoptiker oder Augenarzt überprüfen lassen. Sie können aber auch schon vorsorglich bei Beginn der Schwangerschaft einen Termin mit Ihrem Kontaktlinsenexperten vereinbaren.

Vergessen Sie zudem nicht Ihre Brille kontrollieren zu lassen. Diese sollte immer den aktuellen Werten entsprechen, damit Sie im Notfall darauf zurückgreifen können. Solange Sie jedoch keine Probleme mit Ihren Linsen oder Ihrer Sehstärke haben, können Sie Ihre Kontaktlinsen wie gewohnt tragen. Achten Sie dabei besonders auf die Hygiene und die empfohlene Tragedauer.