SehFee31.01.2023

Mit der Zeit können sich Sehkraft und die Verträglichkeit von Kontaktlinsen verändern. Beides ist oft ein schleichender Prozess, der zunächst unerkannt bleiben kann. Eine regelmäßige Kontaktlinsen-Kontrolle hilft dabei, stets die bestmögliche Sehqualität zu erreichen und die Augengesundheit zu erhalten.

Darum sollte man Kontaktlinsen regelmäßig kontrollieren lassen

Es gibt einige gute Gründe Kontaktlinsen nach einer gewissen Zeit vom Spezialisten kontrollieren zu lassen. Das gilt für langjährige Kontaktlinsenträger genauso wie für Kontaktlinsen-Neulinge:

  • Eine andere Korrektionsstärke der Linsen kann erforderlich sein. Die Sehkraft kann sich mit der Zeit verschlechtern. Viele bemerken das erst, wenn sie mit neuen Linsen plötzlich wieder scharf sehen. Auch wenn die Alterssichtigkeit ab Mitte 40 störend wird, kann womöglich ein Wechsel zu multifokalen Kontaktlinsen sinnvoll sein.
  • Kopfschmerzen können die Folge einer schlechten Korrektion der Fehlsichtigkeit sein. Eine Kontaktlinsen-Kontrolle kann dann Abhilfe schaffen. Findet die Kontrolle regelmäßig statt, kann sie auch dafür sorgen, dass es gar nicht zu Kopfschmerzen durch unpassende Kontaktlinsen kommt.
  • Risiken für die Augengesundheit können durch eine Kontrolle frühzeitig auffallen. Trockene Augen, Sauerstoffmangel der Hornhaut, Reizungen oder ähnliche Risiken können dann oft schon behoben werden, bevor sie spürbare Beschwerden verursachen.
  • Kontaktlinsenträger können von neuen Materialien und verbesserter Optik profitieren. Hersteller von Kontaktlinsen arbeiten schließlich ständig daran, ihre Produkte zu optimieren. Wer über Jahre die gleichen Linsen im Internet bestellt, verpasst die Chance.
  • Die Nachkontrolle von Kontaktlinsen kann auch die Pflege und Reinigung umfassen. Das kann Unachtsamkeiten beim Handling beheben, die zu Infektionen oder Schädigungen der Augen und Kontaktlinsen führen können.

Der Ablauf einer Kontaktlinsen-Kontrolle

Der Ablauf einer Kontaktlinsen-Kontrolle kann sich je nach Kontaktlinsenspezialist leicht unterscheiden. Wichtig ist, dass die Überprüfung von Sehschärfe, Sitz der Kontaktlinsen und Beschaffenheit der Augen Bestandteil der Kontrolle ist. Die Kontaktlinsen sollten sich bei der Kontrolle schon mehrere Stunden im Auge befinden. Bei Wochen- und Monatslinsen ist es sinnvoll, dass es sich nicht um ein frisches Paar handelt, sondern sie schon mehrfach getragen wurden.

Schritt 1: Sitz der Kontaktlinsen

Der Kontaktlinsenexperte sieht sich genau an, ob die Kontaktlinsen gut im Auge sitzen. Sie dürfen nicht zu hoch oder zu tief liegen und durch den Lidschlag nicht zu stark verrutschen. Gleichzeitig dürfen sie nicht zu fest sitzen. Da sich der Tränenfilm und auch die Augenoberfläche mit der Zeit verändern können, ist deswegen manchmal ein Wechsel zu anderen Kontaktlinsenarten notwendig.

Schritt 2: Überprüfung der Sehschärfe

Außerdem überprüft der Kontaktlinsenexperte, ob die Kontaktlinsen die Fehlsichtigkeit noch zufriedenstellend korrigieren. Dazu führt er einen Sehtest durch. Wenn der Kontaktlinsenträger mit seinen Kontaktlinsen nicht mehr scharf sieht, passt der Kontaktlinsenexperte die Stärke für die neuen Linsen entsprechend an. Dann kann eine weitere Kontrolle in kürzerem Abstand erforderlich sein.

Schritt 3: Beschaffenheit der Augen

Ein Augenoptiker achtet bei der Kontaktlinsen-Kontrolle zudem auf Hinweise, die auf Probleme für die Augengesundheit hindeuten. Dazu gehören gerötete Augen, ein gestörter Tränenfilm und das Einwachsen von Gefäßen in die Hornhaut. Um die Augenoberfläche genauer zu betrachten, kann er eine gelbliche Flüssigkeit, sogenanntes Fluorescein, verwenden. Mit diesem Fluoreszenzfarbstoff sind Auffälligkeiten leichter zu erkennen. Eine medizinische Untersuchung der Augen kann jedoch nur ein Augenarzt durchführen.

So oft sollte man zur Kontaktlinsen-Kontrolle

Die Kontrolle von formstabilen Kontaktlinsen sollte einmal pro Jahr und die Kontrolle von weichen Kontaktlinsen jedes halbe Jahr stattfinden. In bestimmten Fällen kann eine Kontrolle auch schon in kürzerem Abstand sinnvoll sein, beispielsweise wenn die Linsen neu sind. Darüber berät der Kontaktlinsenspezialist jeden Kontaktlinsenträger individuell.

Kontaktlinsen Nachkontrolle
Kontaktlinsen Nachkontrolle | Bild: Ksenia Chernaya / pexels.com

Wer macht die Nachkontrolle von Kontaktlinsen?

Die Kontaktlinsen-Kontrolle führt ein Kontaktlinsenexperte durch. Meistens sind das Augenoptiker, einige Augenärzte bieten aber ebenfalls die Anpassung und Nachkontrolle von Kontaktlinsen an.

Was macht der Augenoptiker bei der Nachkontrolle?

Der Augenoptiker konzentriert sich bei der Kontaktlinsen-Kontrolle darauf, ob die Linsen noch gut sitzen, die Sehschwäche optimal ausgleichen und weiterhin zur Beschaffenheit der Augen passen. Dabei können ihm zwar manche gesundheitlichen Risiken für die Augen auffallen, aber für eine medizinische Augenuntersuchung und eine entsprechende Behandlung ist ein Besuch beim Augenarzt notwendig.

Wann sollte man zum Augenarzt gehen?

Ein zusätzlicher Augenarztbesuch einmal jährlich ist empfehlenswert. Nur dieser kann die Augen vollständig medizinisch untersuchen und alle Augenerkrankungen erkennen. Bei akuten gesundheitlichen Beschwerden der Augen sollten Kontaktlinsenträger zeitnah einen Augenarzt aufsuchen. Das können unter anderem Schmerzen, stark gerötete oder juckende Augen sowie ungewöhnliche Seheindrücke sein.

Kontaktlinsen-Kontrolle: Termin beim Augenoptiker vereinbaren

Denken Sie daran, rechtzeitig einen Termin für die Nachkontrolle bei Ihrem Kontaktlinsenspezialisten zu vereinbaren. Oft können Sie einen Folgetermin auch schon direkt bei der Anpassung oder bei der Kontrolle festlegen. Bei der Terminvereinbarung kann Ihnen außerdem unsere praktische Kontaktlinsenanpasser-Suche behilflich sein. Durch eine regelmäßige Kontaktlinsen-Kontrolle können Sie stets den höchsten Tragekomfort und die bestmögliche Sehqualität genießen.

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