Der DIA-Wert ist einer von mehreren Werten, die der Optiker oder Augenarzt bei der Kontaktlinsenanpassung bestimmt. Anhand dieser Werte kann er die Linse auswählen, die individuell am besten zu Ihren Augen passt. In diesem Beitrag erfahren Sie, was es mit dem Wert „DIA“ auf sich hat.

DIA ist die Abkürzung für „Diameter“. Der Wert gibt den Durchmesser von Kontaktlinsen in Millimetern und somit die Linsengröße an. Wie groß eine Kontaktlinsen idealerweise sein sollte, hängt einerseits vom Kontaktlinsentyp ab. Andererseits muss der DIA-Wert zum Durchmesser der Hornhaut des Auges passen, der von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist.

Der DIA-Wert unterscheidet sich bei Kontaktlinsen verschiedener Marken. Der größte Unterschied besteht jedoch zwischen formstabilen und weichen Kontaktlinsen. Formstabile Kontaktlinsen haben in der Regel einen Durchmesser zwischen 8 und 10 Millimetern, damit sie die Hornhaut nicht vollständig bedecken. Durchschnittlich beträgt der Durchmesser der menschlichen Hornhaut etwa 11,5 Millimeter. Formstabile Linsen sollen auf dem Tränenfilm schwimmen. Weiche Kontaktlinsen liegen hingegen fester auf der Augenoberfläche auf. Deshalb bedecken sie mit einem Durchmesser von meist 13,8 bis 14,5 Millimetern die ganze Hornhaut und ragen sogar ein Stück darüber hinaus. Es ist bei Kontaktlinsenträgern gut zu erkennen, dass der Rand weicher Linsen das Weiße des Auges berührt, während formstabile Linsen die Iris nicht überragen. Die Hornhaut liegt als durchsichtige Haut über Iris und Pupille. Ungefähr im Bereich des äußeren Randes der Iris ist die Hornhaut mit der Bindehaut verwachsen.

Um den benötigten Linsendurchmesser zu bestimmen, muss ein Optiker oder Augenarzt die Größe der Hornhaut messen. Dazu nutzt er ein sogenanntes Keratometer (auch Ophthalmometer). Die Vermessung der Hornhaut, auch Keratometrie genannt, erfolgt kontaktlos und somit völlig schmerzfrei. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der standardmäßigen Kontaktlinsenanpassung, die insbesondere jeder neue Kontaktlinsenträger in Anspruch nehmen sollte.

Ohne Ermittlung des richtigen DIA-Werts kann es schwierig sein, passende Kontaktlinsen auszuwählen. Bei Austauschlinsen wie Tageslinsen und Monatslinsen ist der DIA-Wert in der Regel nicht frei wählbar. Stattdessen kann der Kontaktlinsenspezialist schauen, welcher Hersteller Linsen in der passenden Größe anbietet. Bei der Produktion von individuell angefertigten Linsen wie etwa formstabilen Jahreslinsen wird der ideale DIA-Wert direkt berücksichtigt.

Sie finden den Durchmesser Ihrer Kontaktlinsen in Ihrem Kontaktlinsenpass, den Sie nach der Kontaktlinsenanpassung erhalten haben. Außerdem steht der Wert auf der Kontaktlinsenpackung und auf der Blisterverpackung der einzelnen Linsen. Im Kontaktlinsenpass und auf den Packungen sind auch noch andere Kontaktlinsenwerte angegeben. Zum Beispiel ist dort die Dioptrienzahl für die Stärke und der BC-Wert vermerkt, der ein Maß für die Wölbung der Linse darstellt.

Es ist wichtig, dass der Durchmesser der Kontaktlinsen zur Größe Ihrer Hornhaut passt. Andernfalls können sich die Linsen unangenehm im Auge anfühlen oder zu leicht verrutschen. Vor allem kann ein unpassender Linsendurchmesser auch dazu führen, dass die Kontaktlinsen die Fehlsichtigkeit nicht optimal korrigieren.

An einem Besuch bei einem Kontaktlinsenspezialisten führt kaum ein Weg vorbei, um Kontaktlinsen mit dem passenden DIA-Wert zu erhalten. Der Augenoptiker oder Augenarzt misst die Hornhaut und andere Parameter, um geeignete Linsen zu ermitteln. Außerdem kann er bestimmte Wünsche zum Trageverhalten berücksichtigen und das richtige Kontaktlinsen-Pflegemittel empfehlen.

Es ist daher keine gute Idee, sich am durchschnittlichen Durchmesser der Hornhaut zu orientieren und einfach irgendwelche Kontaktlinsen im Internet zu bestellen. Zum einen variiert der Hornhautdurchmesser bei Erwachsenen zwischen 10 und 13 Millimetern. Schon Abweichungen des DIA-Werts von nur 0,1 Millimeter können spürbare Unterschiede im Tragekomfort und der Korrektion einer Sehschwäche ausmachen. Zum anderen müssen noch weitere Eigenschaften der Kontaktlinsen individuell passen, die ebenfalls nicht erraten werden können. Dazu gehören beispielsweise die Korrektionsstärke, die Linsenwölbung und das Material der Linse.