SehFee27.05.2019

Kontaktlinsen zu entsorgen ist ganz einfach: Sie gehören in den Restmüll, nicht in die Toilette (WC). Im Abwasser haben sie hingegen nichts zu suchen. Denn dann landen sie über Kläranlagen und Ozeane womöglich am Ende als Mikroplastik in unserem Essen. Daher sollten Kontaktlinsenträger die kleinen Sehhelfer der Umwelt und sich selbst zuliebe niemals die Toilette herunterspülen.

Was ist Mikroplastik?

Mikroplastik ist die Bezeichnung für Kunststoffteilchen, die kleiner als fünf Millimeter sind. Es entsteht beispielsweise aus Kunststoffabfällen, die in kleine Partikel zerfallen. Sie werden jedoch nicht vollständig abgebaut. Da das Mikroplastik sehr klein ist, nehmen Kleinstlebewesen es anstelle von Nahrung auf. Die unverdaulichen Partikel können zum einen den Lebewesen direkt schaden. Zum anderen gelangt das Mikroplastik so in die Nahrungskette und letztlich auch auf unsere Teller. Das ist weder appetitlich noch gesund.

Aus welchem Material besteht eine Kontaktlinse?

Kontaktlinsen bestehen aus unterschiedlichen Materialien, aber immer aus einem speziellen Kunststoffgemisch. Das Material von Kontaktlinsen unterscheidet sich sehr von anderen Kunststoffabfällen. Daher ist noch nicht viel darüber bekannt, wie sich Partikel aus den Linsenmaterialien im Laufe der Zeit in der Umwelt oder in Lebewesen verhalten. Aufgrund der besonderen Materialeigenschaften, die für einen hohen Tragekomfort sorgen, können Kontaktlinsen womöglich noch schädlicher für die Umwelt sein als andere Kunststoffe.

Warum ist das Runterspülen der Kontaktlinse schädlich?

Wenn Kontaktlinsenträger ihre Linsen in der Toilette oder im Waschbecken entsorgen, landen die Linsen im Abwasser und in den Kläranlagen. Eine kürzlich durchgeführte Studie fand heraus, dass Kontaktlinsen in Kläranalagen kaum abgebaut und herausgefiltert werden. Dadurch können sie als Mikroplastik in den Erdboden oder in die Flüsse und Meere gelangen. Manch einer mag jetzt denken, dass es sich bei den kleinen Kontaktlinsen ja nur um ganz geringe Mengen handelt. Doch das täuscht. Allein in den USA werden etwa 14 Milliarden Kontaktlinsen pro Jahr entsorgt. Ein Teil davon über die Toilette oder den Ausguss. Wissenschaftler schätzen, dass so mehr als 20 Tonnen Kontaktlinsen in den US-amerikanischen Kläranlagen landen.

Kontaktlinsen richtig entsorgen

Kontaktlinsenträger können ihre Linsen einfach in den Restmüll werfen. Das ist der einzige Weg, Kontaktlinsen richtig zu entsorgen. Es ist genauso schnell und unkompliziert, wie sie die Toilette hinunterzuspülen. Dafür aber umweltfreundlicher. Der grüne Punkt auf manchen Kontaktlinsenpackungen bezieht sich im Übrigen nur auf die Verpackung. Die getragenen Kontaktlinsen selbst sind nicht recycelbar und gehören nicht in die gelbe Tonne oder den gelben Sack, sondern ausschließlich in die graue Tonne.

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