SehFee21.10.2019

Kontaktlinsen können beim Autofahren sehr praktisch sein. Da beim Autofahren die Sicherheit an oberster Stelle steht, sind dabei jedoch ein paar Dinge zu beachten. Die Anpassung durch einen Kontaktlinsenspezialisten, regelmäßige Kontrollen und der richtige Umgang mit den Linsen sind Pflicht. Wenn Sie mit Kontaktlinsen Auto fahren und Tipps oder Informationen dazu brauchen, lesen Sie diesen Beitrag „Kontaktlinsen beim Autofahren“.

Vorteile von Kontaktlinsen beim Autofahren

Kontaktlinsen haben beim Autofahren einige Vorteile. Sie bieten eine uneingeschränkte scharfe Sicht, auch aus den Augenwinkeln heraus. Außerdem können Kontaktlinsenträger nach dem Einsteigen bei Regen sofort losfahren. Brillenträger müssen erst ihre Brille von Regentropfen befreien. Wer dann kein geeignetes Brillenputztuch dabei hat, ist aufgeschmissen. Denn schnell verschmiert der Dreck auf den Gläsern und die Sicht ist nur noch verschwommen. Je nach Wetter ist die Brille zudem beschlagen. Bei Sonnenschein können Kontaktlinsenträger einfach eine Sonnenbrille auf- und wieder abziehen. Brillenträger können dies nicht.

Mit Kontaktlinsen freie Sicht beim Schulterblick

Gerade beim so wichtigen Schulterblick sind Kontaktlinsen vorteilhaft. Brillenträger müssen den Kopf viel weiter nach hinten drehen als Kontaktlinsenträger. Denn sonst gucken sie an den Gläsern vorbei und sehen nicht ausreichend. Auch dicke Brillenbügel können die Sicht zur Seite enorm einschränken. Kontaktlinsenträger schauen hingegen immer durch die Linsen, selbst wenn sie die Augen bewegen.

Kontaktlinsen beschlagen nicht

Feuchtigkeit und Unterschiede zwischen der Temperatur außen und im Auto führen dazu, dass Brillengläser beschlagen. Das kann einem Kontaktlinsenträger nicht passieren. Die Linsen sind stets von Tränenflüssigkeit umgeben und lassen sich von der Umgebungstemperatur kaum beeinflussen.

Vorteile im Überblick:

  • Uneingeschränkte scharfe Sicht – auch im Augenwinkel
  • Keine Probleme mit Regentropfen
  • Kein Beschlagen
  • Problemloser Wechsel zur Sonnenbrille
  • Freie Sicht beim Schulterblick

Farbige Kontaktlinsen nicht für die Autofahrt geeignet

Motivlinsen und farbige Kontaktlinsen sind für die Autofahrt ungeeignet, da der farbige Druck einen Teil der Pupille bedeckt. Das schränkt die scharfe Sicht ein und steigert das Unfallrisiko. Wenn die farbigen Linsen nur ein wenig verrutschen, kann der Druck die Pupille sogar vollständig verdecken. Die Gefahr für sich selbst und andere ist also viel zu groß.

Nachtblindheit beim Autofahren – können Kontaktlinsen helfen?

Eine echte Nachtblindheit ist durch Kontaktlinsen nicht zu beheben, da eine Funktionsstörung der Netzhaut des Auges vorliegt. Umgangssprachlich ist von einer Nachtblindheit oft die Rede, wenn die betroffene Person geringfügigere Sehprobleme bei Nacht haben. Bei manchen liegt eine dunkelheitsbedingte Kurzsichtigkeit vor. Dann können etwas stärkere Kontaktlinsen tatsächlich helfen. In jedem Fall sollte aber ein Augenarzt andere Augenerkrankungen ausschließen.

Autofahren mit Kontaktlinsen – hierauf sollten Sie achten

Wenn Sie mit Kontaktlinsen Auto fahren möchten, müssen Sie die Linsen unbedingt von einem Kontaktlinsenexperten anpassen lassen. Das Tragen unpassender Linsen beim Autofahren schadet nicht nur Ihren Augen, sondern gefährdet Sie und andere. Denn das Risiko ist dann zu groß, dass Sie nicht wirklich scharf sehen und dass die Linsen verrutschen. Generell ist das Autofahren mit Kontaktlinsen also erlaubt.

300.000 Verkehrsunfälle pro Jahr verursacht durch mangelnde Sehleistung

Schätzung des Berufsverband der Augenärzte (BVA)

Aber Sie sollten Sie immer eine Ersatzbrille beim Autofahren dabei haben. Wenn ein Fremdkörper ins Auge gelangt, die Augen brennen oder müde werden, müssen Sie anhalten und zur Brille wechseln. Das Gleiche gilt bei langen Autofahrten, wenn die maximale tägliche Tragezeit erreicht ist.

Polizeikontrolle und Kontaktlinsen

Kontaktlinsen-Eintragung im Führerschein
Kontaktlinsen-Eintragung im Führerschein? Unter Punkt 12 ist hier der Vermerk 01 für Sehhilfe zu sehen

Falls Sie laut Führerschein eine Sehhilfe für das Führen von Kraftfahrzeugen wie z. B. Auto oder Motorrad benötigen und in eine Polizeikontrolle geraten, sollten Sie entweder eine Brille oder Kontaktlinsen tragen. Die jeweiligen Vermerke „01.01 Führerscheininhaber ist Brillenträger“, „01.02 Führerscheininhaber trägt Kontaktlinse(n)“ und „01.06 Führerscheininhaber trägt Brille oder Kontaktlinsen“ werden in den Führerschein eingetragen. Wobei in den aller meisten Fällen nur der Vermerk 01 vorhanden ist. Und dieser steht allgemein für Sehhilfe – egal ob Brille oder Kontaktlinsen. Weitere Informationen zu Schlüsselzahlen auf dem Führerschein – ADAC.de.

Wenn Sie unsere Tipps beachten, steht einer sicheren Fahrt mit Linsen eigentlich nichts mehr im Wege. Wir wünschen gute Fahrt!